Geringe Erhöhung der CO2-Emissionen
Die durch den Energieverbrauch bedingten CO2-Emissionen werden unter Verwendung wissenschaftsbasierter Emissionsfaktoren berechnet (schweizerisches Treibhausgasinventar des Bundesamts für Umwelt). 2020 beliefen sich die Emissionen der Galenica Gruppe auf 10’576 Tonnen CO2-Äquivalente (tCO2e), was einer Zunahme von 16% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ohne die Daten der Bichsel Gruppe wären die CO2-Äquivalente stagniert. Die Emissionen pro Vollzeitäquivalent und pro CHF 1 Mio. Wertschöpfung (EBITDA + Personalaufwand) stiegen gegenüber 2019 jeweils um 14% respektive 11%. Im Vergleich zu 2015 stiegen die Emissionen um 35% als Folge des Wachstums der Galenica Gruppe. Der Warentransport (inkl. Vertragsfahrer) ist bei Galenica die wichtigste Ursache von direkten und indirekten CO2-Emissionen. 2020 wurden dadurch 7’020 tCO2e freigesetzt, was rund 66% der gesamten CO2-Emissionen von Galenica entspricht. Die Zunahme der Emissionen aus Diesel um 16% im Vergleich zum Vorjahr ist hauptsächlich auf den Einbezug der eigenen Fahrzeuge der Bichsel Gruppe zurückzuführen.
CO2-Emissionen nach Scopes 2016–2020
tCO2e
Scope 1 und Scope 3 enthalten die CO2-Emissionen (Diesel) von Galexis, Alloga, UFD und Pharmapool (erst seit 2018). Seit 2020 sind die CO2-Emissionen der Bichsel Gruppe enthalten.
Zusammenarbeit mit der EnAW zahlt sich aus
Im Rahmen ihrer verbindlichen Zielvereinbarung mit dem Bund arbeiten die Bichsel Gruppe und die Standorte von Alloga und Galexis in Burgdorf, Lausanne-Ecublens und Niederbipp kontinuierlich an der Steigerung ihrer Energieeffizienz. Am Standort Niederbipp wurde 2020 eine Grundwasser-Wärmepumpe in Betrieb genommen und energiesparende LED-Beleuchtung eingeführt. Die 2020 umgesetzten Massnahmen bei der Bichsel Gruppe und an den Standorten Niederbipp und Lausanne-Ecublens führen insgesamt zu einer potenziellen Reduktion des jährlichen Energieverbrauchs von über 514 MWh und rund 74 Tonnen CO2.
Einsparpotenzial vor allem beim Stromverbrauch
Im ehemaligen Geschäftsbereich Retail lässt sich die Wahl des Energieträgers für Heizung und Elektrizität nur sehr begrenzt beeinflussen, da praktisch alle Lokale gemietet sind. Einflussmöglichkeiten bestehen jedoch beim Stromverbrauch, weshalb Galenica beim Umbau von Apotheken konsequent auf eine energiesparende Beleuchtung und die Installation von Bewegungsmeldern setzt. Zudem treiben die Apotheken die Sensibilisierung der Mitarbeitenden mittels Flyern zu speziell ausgewählten Nachhaltigkeitsthemen voran. 2020 setzte Galenica bei rund 7% der Sun Store und Amavita Apotheken Umbaumassnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz um. Dies entspricht insgesamt 20 Apotheken, die umgebaut wurden. Inzwischen sind rund 80% aller Apotheken umgerüstet.
CDP-Bewertung bleibt stabil
Galenica hat 2020 erneut den Fragebogen von CDP ausgefüllt. CDP ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die die grösste und einzige weltweite Umweltdatenbank für Firmen und Städte führt. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Firmen dazu zu bewegen, ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die natürlichen Ressourcen offenzulegen. Diese Informationen werden im Namen von mehr als 590 institutionellen Investoren gesammelt, die zusammen über USD 110 Bio. an Vermögenswerten repräsentieren. 2020 wurde Galenica wie im Vorjahr auf dem Level of Engagement Score C eingestuft. Damit wird der Galenica Gruppe attestiert, dass sie versteht, wie Umweltfragen das Geschäftsmodell beeinflussen. Die Resultate sind auf www.cdp.net veröffentlicht. Der nächste Fragebogen wird Mitte 2021 eingereicht und voraussichtlich im Herbst 2021 veröffentlicht.
Umbau am Standort Lausanne-Ecublens gestartet
2020 startete der Umbau des Standortes Lausanne-Ecublens von Galexis. In der ersten Etappe wird die Hülle des Administrationsgebäudes saniert. Der Umbau ist Teil der Zielvereinbarungen mit dem BAFU und umfasst die Sanierung sämtlicher Gebäude und Dächer zur Steigerung der Energieeffizienz. Auch die Bichsel Gruppe startete im Berichtsjahr mit dem Umbau der Fabrikation. Das Unternehmen investiert in modernste und energieeffiziente Anlagen und Reinräume und ersetzt die bestehenden Beleuchtungen durch LED.
Erste Schritte in Richtung erneuerbare Energien in der Distribution
Der Warentransport ist bei Galenica die wichtigste Ursache direkter und indirekter CO2-Emissionen. Vor diesem Hintergrund verabschiedete das Unternehmen 2020 in seiner Distributionsstrategie eine Absichtserklärung zum Einsatz erneuerbarer Energien in der Distribution. Im Berichtsjahr hat Galexis einen neuen, mit Biogas betriebenen Fahrzeugtyp bestellt, der Anfang 2021 in Betrieb genommen wurde. Zudem führte Galexis erste Testfahrten mit einem Elektrofahrzeug zur Feinverteilung von Waren und Produkten in der Stadt Zürich durch. Wegen der langen Ladezeit können Elektrofahrzeuge momentan jedoch nur zu 50% ausgelastet werden und sind somit aus wirtschaftlicher Sicht noch nicht einsetzbar. Galexis wird jedoch die Entwicklung im Bereich der Elektromobilität weiterhin verfolgen. Bei den Lastwagen sieht Galenica ein grosses Potenzial in der Wasserstofftechnologie. Für 2021 sollen diesbezüglich konkrete Schritte definiert werden.
Ausblick 2021
Galenica plant, konkrete Schritte in Richtung Wasserstofftechnologie in der Distribution zu definieren; zusätzlich sind weitere Pilotversuche mit elektrischen Lieferfahrzeugen in Vorbereitung. Im Rahmen der Zielvereinbarungen mit dem BAFU wird Alloga die Grundwasser-Wärmepumpe Ende 2021 in Betrieb nehmen. Zusätzlich plant Galexis die Installation einer Fotovoltaikanlage am Standort Lausanne-Ecublens. Bei der Bichsel Gruppe wird 2021 im Zuge des Fabrikationsumbaus eine neue Flaschenabfüllanlage in Betrieb gehen. Mit der neuen Anlage können die Infusions- und Spüllösungen effizienter und energiesparender abgefüllt werden.