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Lagebericht - Segment «Logistics & IT»

Segment «Logistics & IT»

Lagebericht

Das Segment «Logistics & IT» umfasst die beiden Bereiche «Wholesale» und «Logistics & IT Services». Sie betreiben und entwickeln die Logistik- und IT-Plattformen für die Galenica Gruppe und bieten Dienstleistungen für alle Beteiligten im Gesundheitswesen – Apotheken, Drogerien, Ärzte, Spitäler und Heime – an.

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Fokus dieser Aktivitäten sind die Optimierung und Weiterentwicklung des Logistik- und Dienstleistungsangebots sowie innovative Lösungen zur Förderung der Digitalisierung im Gesundheitsmarkt.

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Kennzahlen Segment «Logistics & IT»

Das Segment «Logistics & IT» erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Nettoumsatz von CHF 2’831.4 Mio. (+7.9%). Davon entfielen CHF 2’728.4 Mio. (+7.8%) auf den Bereich «Wholesale» und CHF 111.9 Mio. (+13.7%) auf den Bereich «Logistics & IT Services». Damit hat das Segment «Logistics & IT» das Wachstum des Gesamtmarktes von 4.4% deutlich übertroffen (IQVIA, Pharmamarkt Schweiz, 2021).

Auch im Berichtsjahr beeinflusste COVID-19 den Umsatz des Segments «Logistics & IT». Vor allem durch die Corona-Pandemie getriebenen ausserordentlichen Zusatzverkäufe trugen mit geschätzten 3% zum Umsatzwachstum bei. Ein weiterer Umsatztreiber waren wiederum Marktanteilsgewinne im Grosshandelsgeschäft mit Ärzten.

Die Umsatzverluste im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der ausgebliebenen Grippe- und Erkältungssaison des Winters 2020/2021 konnten durch eine starke Entwicklung im vierten Quartal 2021 praktisch kompensiert werden.

Verordnete Preissenkungen des Bundes führten 2021 zu einem Umsatzrückgang von 1.3%. Ohne diesen Einfluss wäre der Nettoumsatz des Segments um 9.2% gestiegen.

Das adjustierte¹ Betriebsergebnis (EBIT), also ohne den Einfluss des Accounting Standards IFRS 16 (Leasing), erhöhte sich gegenüber Vorjahr um 35.2% auf CHF 61.0 Mio. Das starke Wachstum wurde durch den Gewinn aus dem Verkauf der Liegenschaft am Galenica Hauptsitz in Bern von CHF 9.4 Mio. und dem EBIT-Beitrag aus ausserordentlichen Zusatzverkäufen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie von geschätzt CHF 6 Mio. getrieben.

Dank diesen beiden Sondereffekten erhöhte sich die adjustierte¹ Umsatzrentabilität (ROS) auf 2.2% (Vorjahr: 1.7%).

Die Investitionen beliefen sich auf CHF 37.0 Mio. (Vorjahr: CHF 31.4 Mio.). Diese wurden primär für die Modernisierung und Sanierung des Distributionszentrums von Galexis in Lausanne-Ecublens, für die schrittweise Einführung der neuen ERP-Software bei Alloga und Galexis sowie für die Entwicklung der digitalen Infrastruktur im Zusammenhang mit dem strategischen Programm «Omni-Channel» verwendet.

1) Ohne Einfluss aus IFRS 16. Siehe Kapitel «Alternative performance measures».

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Bereich «Wholesale»

Im Bereich «Wholesale» konnte auch aufgrund von COVID-19 bedingten ausserordentlichen Zusatzverkäufen ein starkes Umsatzwachstum von +7.8% auf CHF 2’728.4 Mio. erzielt werden.

Das Kundensegment Apotheken verzeichnete ein deutliches Wachstum von 7.5%. Bereinigt um die ausserordentlichen Umsätze der COVID-19-Initiativen steigerte sich der Umsatz mit Apotheken um 3.2%. Das Marktwachstum von stationären Apotheken betrug im Geschäftsjahr 2021 3.5% (IQVIA, Pharmamarkt Schweiz, 2021).

Ein weiterer Umsatztreiber waren wiederum Marktanteilsgewinne im Grosshandelsgeschäft mit Ärzten, das Umsatzwachstum betrug in diesem Segment starke 9.8%. Dazu beigetragen haben vor allem Angebote für Onkologen und Rheumatologen. Insbesondere auch bei den Spezialärzten konnte sich Galexis als idealer Partner positionieren.

Zum Vergleich: Der Ärztemarkt entwickelte sich im Berichtsjahr um 6.0% (IQVIA, Pharmamarkt Schweiz, 2021). Aufgrund von COVID-19 wurden wie bereits 2020 auch im Geschäftsjahr 2021 landesweit nicht zwingend notwendige Operationen und Wahleingriffe in Spitälern und bei Fachärzten verschoben. Deshalb liegen die Spitäler (+3.0%, IQVIA, Pharmamarkt Schweiz, 2021) weiterhin hinter der Entwicklung des Gesamtmarkts (+4.4%, IQVIA, Pharmamarkt Schweiz, 2021) zurück.

Wachsende Präsenz im Ärztemarkt

2021 konnte Galexis weitere Marktanteile im Ärzte-Segment gewinnen. Als Fachpartnerin unterstützt Galexis ihre Kunden aktiv beim Aufbau und im Unterhalt von Gruppenpraxen und Ärztezentren unterschiedlicher Grössen. Sie trägt damit zur medizinischen Versorgungssicherheit in der Schweiz bei – insbesondere in Regionen, in denen es bereits jetzt oder in naher Zukunft an Hausärzten mangelt.

Deutlicher Ausbau der Lagerkapazitäten

Galexis hat 2021 ihre Lagerkapazitäten deutlich erhöht, um der steigenden Nachfrage nach ihren Logistik-Dienstleistungen gerecht zu werden. In Niederbipp (Kanton Bern) wurde das bestehende Distributionszentrum ausgebaut und dabei vor allem die Lagerkapazitäten für Medikamente mit zwei zusätzlichen automatischen Regalbediengeräten um 17’600 neue Lagerplätze (Stellplätze) auf insgesamt 61’395 erweitert. Die Regalbediengeräte wurden Ende September 2021 in Betrieb genommen. Dank diesen zusätzlichen Lagerkapazitäten kann Galexis die Produktverfügbarkeit deutlich erhöhen.

Innovation für den Vertrieb von gekühlten Medikamenten

Das Angebot von gekühlten Arzneimitteln (2–8 Grad) nimmt kontinuierlich zu. Galexis liefert täglich über 2’000 Behälter mit gekühlten Produkten aus und erreicht mit diesem Volumen an Spitzentagen die Kapazitätsgrenzen. Die Bereitstellung der Kühlboxen erfolgte bisher mit Kühlelementen, deren Vorbereitung rund 14 Stunden dauerte. Diesen Prozess konnte Galexis 2021 durch eine nachhaltige Lösung, wie man sie aus der Gastronomie kennt, optimieren: Durch den Einsatz von sogenannten ‘Shock-Freezern’ kann die Zeit zur Konditionierung der Kühlboxen auf die erforderliche Temperatur auf vier Stunden reduziert werden. Mit dieser Verkürzung hat Galexis ihre Agilität erhöht und kann mit einer Maximalkapazität von rund 3’000 Boxen pro Tag flexibler auf den Markt reagieren. Galexis ist die erste Pharmagrossistin, welche dieses innovative Kühlverfahren anwendet und setzt damit neue Massstäbe in der Pharmalogistik.

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Am benachbarten Standort in Oensingen (Kanton Solothurn) nahm Galexis zusätzlich ein neues zentrales Lager für Medizinaltechnik-Produkte in Betrieb. Dieses Lager dient ebenfalls als zweiter Standort zur Abwicklung der Logistikdienstleistung «E-Box» von UFD. Bisher wurden sämtliche Auslieferungen von Online-Bestellungen, die in den Online-Shops von Amavita, Sun Store und Coop Vitality eingingen, bei UFD in Barbengo-Lugano kommissioniert und verschickt. Mit den neuen Lagerkapazitäten in Oensingen können seit Sommer 2021 rund die Hälfte der 60’000 verfügbaren Artikel in der ganzen Schweiz innert 24 Stunden ausgeliefert werden.

Die Sanierung und Modernisierung des Distributionszentrums von Galexis in Lausanne-Ecublens wurde im Berichtsjahr fortgesetzt: Die äussere Hülle des neuen Gebäudes sowie der Bürotrakt wurden fertiggestellt und von der Administration Ende 2021 bezogen. Der Umbau umfasste die Sanierung sämtlicher Gebäude und Dächer zur Steigerung der Energieeffizienz. Im Verlauf von 2022 erfolgt der Innenausbau und die vollständige Inbetriebnahme.

Galexis startet mit ERP-Test-Phase

Während bei Alloga die Einführung des ERP-Systems (Enterprise Ressource Planning) bereits weiter fortgeschritten ist, startete die Einführung bei Galexis mit der Realisierungsphase. Das heisst, dass das ERP-System für Galexis auf Basis des ERP-Systems von Alloga aufgebaut und dann die Test-Phase mit anschliessender Datenmigration eingeleitet wurde.

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Bereich «Logistics & IT-Services»

Der Bereich «Logistics & IT Services» erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Nettoumsatz von CHF 111.9 Mio. (+13.7%). Haupttreiber des starken Wachstums waren zusätzliche Verrechnungen von gruppeninternen IT-Dienstleistungen aufgrund der 2021 eingeführten neuen Organisationsstruktur. Auch HCI Solutions steuerte mit der Ausweitung von digitalen Dienstleistungen im Gesundheitsbereich zum Umsatzwachstum bei.

Kontinuierliche ERP-Einführung bei Alloga

Die ERP-Einführung bei Alloga ist im Berichtsjahr planmässig vorangeschritten. So konnte Alloga Ende 2021 rund ein Drittel ihrer Kunden auf die SAP-Plattform migrieren. Der Verlauf der weiteren Migrationsarbeiten ist von den jeweiligen IT-Umstellungen bei den Kunden abhängig.

Gesteigerte Effizienz und erweitertes Dienstleistungsangebot

Alloga konnte 2021 ein neues digitales Tool implementieren, über das Zulieferer ihren Lieferzeitpunkt vorab selbst eintragen können. So erreicht Alloga eine bessere Auslastung ihres Wareneingangs und kann die Effizienz in der Abwicklung mit den Zulieferern steigern. Ebenfalls konnte Alloga ihr Dienstleistungsangebot für Kühlwaren auf Montagsauslieferungen erweitern. Dank neuer Kühltransportboxen, die länger kühlen, kann auch freitags bestellte Kühlware für die Lagerung und den Transport zwischen zwei und acht Grad bereits freitags konfektioniert und am Montag ausgeliefert werden.

HCI Solutions: Neue Documedis®-Funktion als Basis für E-Mediplan erhöht die Patientensicherheit

Per Ende 2021 konnten bereits die Hälfte der Ärzte in der Schweiz über ihr jeweiliges primäres IT-System auf die Ärzte- und Apotheken-Software Documedis® von HCI Solutions zugreifen. Damit können sie auch den sogenannten «Clinical Decision Support Check» (CDS) nutzen, der im Berichtsjahr durch weitere Algorithmen ergänzt wurde. Der CDS-Check beruht auf Algorithmen und prüft die Medikation eines Patienten auf Risiken, beispielsweise auf eine mögliche Unverträglichkeit von zwei gleichzeitig eingenommenen Medikamenten. Medikationsfehler können dadurch verhindert und die Sicherheit der Patienten erhöht werden. 2021 steigerten sich die monatlich durchgeführten CDS-Checks kontinuierlich von rund fünf Millionen im Januar auf knapp neun Millionen im Dezember. Der CDS-Check ist zugleich die Basis des elektronischen Medikationsplans E-Mediplan. Dieser ist in die Apps aller Apothekenformate der Galenica Gruppe integriert. Er bietet Kunden nicht nur die Einnahmeerinnerung per automatisierter Nachricht, sondern auch Produktangaben wie Dosierung, Einnahmebeginn und -ende, Anmerkungen, Anweisungen und Bilder. Der E-Mediplan trägt somit wesentlich zu einer erhöhten Medikationssicherheit bei und soll 2022 mit weiteren Funktionen ausgebaut werden.

Pilotprojekt zur elektronischen Übermittlung von Rezepten

Im ersten Halbjahr 2021 startete ein Pilotprojekt zur zuverlässigen und sicheren elektronischen Übermittlung von Rezepten. Die entsprechende IT-Lösung «E-Rezept» wurde von HCI Solutions und dem Partnerunternehmen AD Swiss Net entwickelt. Als erste Arztpraxis nahm Medi24, der führende Telemedizin-Anbieter der Schweiz, an diesem Pilotprojekt teil. Das «E-Rezept» soll 2022 bei onlinedoctor.ch und bei weiteren Ärzten eingeführt werden.

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