Treibhausgasemissionen und Ressourcen
Galenica ist bestrebt, mit ökonomisch sinnvollen Massnahmen die Ressourcen möglichst effizient zu nutzen und die entstehenden Umweltauswirkungen ihrer Aktivitäten im Markt so weit als möglich zu reduzieren. Eine Hauptgrundlage hierfür bildet die strategische Priorität «Efficiency» und dazugehörende Initiativen, welche gruppenweit auf eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen fokussiert mit dem Ziel, den CO2-Ausstoss der gesamten Galenica Gruppe zu reduzieren.

Management der wesentlichen Themen (GRI 3-3)
Die hohen Anforderungen an Qualität, die durchgehende Einhaltung von Good Distribution Practices (GDP) resp. Good Manufacturing Practices (GMP) sowie eine hohe Verfügbarkeit von Medikamenten im Schweizer Gesundheitssystem erfordern einen erheblichen Aufwand für die Infrastruktur der Lagerung und Distribution der Handelswaren. Die hochfrequente Distribution («same day») bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten in der gesamten Schweiz sind energie- und emissionsintensiv. Galenica hat deshalb ein intrinsisches Interesse, im Rahmen ihrer Kernprozesse Beschaffung, Lagerung und Distribution von Medikamenten Massnahmen für eine nachhaltige Optimierung ihres Emissionsprofils zu realisieren. Auch externe regulatorische Vorgaben stellen einen relevanten Treiber für die Effizienzsteigerung des Ressourceneinsatzes dar. Zusätzlich beobachten wir ein zunehmendes Interesse der Kundinnen und Kunden an den Initiativen von Galenica im Bereich ESG, so dass die Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen schlussendlich als kompetitiver Vorteil im Markt dienen können.
Elektrischer Strom und Treibstoffe sind für Galenica heute die Hauptenergieträger. Elektrizität macht 46% des gesamten Energieverbrauchs aus. Der Transport ist bei Galenica die Hauptursache (ca. 60%) für direkte Treibhausgasemissionen. Treibhausgase in der Atmosphäre sind hauptverantwortlich für die globale Erwärmung und den Klimawandel mit schwerwiegenden Folgen für Menschen, Tiere und die Umwelt.
Verbindliche Zielvereinbarung mit dem BAFU/BFE
Um die CO2-Intensität zu senken und die Energieeffizienz zu steigern, werden zwischen den Grossverbrauchern (Stromverbrauch mind. 500 MWh p.a.) Alloga in Burgdorf, Galexis in Lausanne-Ecublens und Niederbipp sowie der Bichsel Gruppe in Interlaken und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) verbindliche Absenkpfade für den Energieverbrauch definiert. Im Gegenzug zu dieser Verpflichtung können die Unternehmen bei Einhaltung der Vereinbarungen die Rückvergütung der CO2-Lenkungsabgabe auf fossile Brennstoffe oder Fördergelder für das Umsetzen von Massnahmen beantragen. Die verbindlichen Ziele sind individuell in Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) und dem BAFU auf die Potenziale der einzelnen Standorte abgestimmt. Für die drei Standorte Galexis Niederbipp und Lausanne-Ecublens sowie Alloga in Burgdorf ist in Zusammenarbeit mit dem BAFU bereits ein verbindlicher Energieabsenkpfad ab 2016 erstellt und umgesetzt worden. Als Erfolg dieser langfristigen Massnahmen konnten kumuliert bis 2024 am Standort Niederbipp 2’700 MWh, in Lausanne-Ecublens 670 MWh und bei Alloga 1’050 MWh Energieeinsparungen realisiert werden.
Für die Grossverbraucher von Galenica ist aktuell ein neuer verbindlicher Absenkpfad für die kommenden Jahre beim Bundesamt für Energie (BFE) in Vorbereitung. Dieser wird wiederum in Zusammenarbeit mit der EnAW erarbeitet und im Laufe des Jahres 2025 verabschiedet.
Steigerung der Energieeffizienz im Fokus bei Umbauten
Bei Umbauten ihrer Infrastrukturen berücksichtigt Galenica stets mögliche Massnahmen für die Steigerung der Energieeffizienz und prüft die Installation von Fotovoltaikanlagen.
Durch eine energieeffiziente Bauweise, neue Mess- und Regeltechnologien, Isolation und den Einbau einer Fotovoltaikanlage beim Um- und Neubau des Logistik- und Administrationsgebäudes des Standorts Lausanne-Ecublens konnte eine Reduktion des jährlichen Energieverbrauchs von 617‘695 KWh und 107.4 tCO2 realisiert werden. Zusätzlich wurde der Standort in Ergänzung des Absenkpfades an das lokale Fernwärmenetz angeschlossen, das nachhaltig zu 80% CO2-reduziert betrieben wird.
Am Galexis-Standort in Niederbipp wurde Ende 2023 eine Solaranlage mit rund 5‘700 Solarmodulen ans Netz angeschlossen. Mit dieser Anlage wurde 2024 mit über 2‘100 MWh-Ertrag ungefähr ein Viertel des Strombedarfs von Galexis in Niederbipp gedeckt. Die Anlage wird ergänzt durch die bereits früher eingebaute Wärmepumpe, mit der im Vergleich zur Beheizung mit fossilen Energieträgern eine Einsparung von 227'360 kWh und 67.9 tCO2 pro Jahr erzielt werden konnte. Weiter konnte bei Galexis durch die Einführung einer neuen Mess- und Regeltechnik für die Klimasteuerung im Jahr 2024 (und dank klimatischen Einflüssen) der Energieverbrauch für den Wärmebedarf um ca. 47% reduziert werden.
Alloga hat Anfang 2022 eine Grundwasser-Wärmepumpe in Betrieb genommen, mit der sich verglichen mit fossilen Heizstoffen Einsparungen von 428‘245 kWh/126.6 tCO2 pro Jahr erzielen liessen. Eine weitere Steigerung der Energieeffizienz um ca. 10-15% konnte durch eine neue Wärmedämmung des 25ʼ000m2 grossen Flachdachs im Jahr 2023 und durch Erneuerung der Druckluftkompressoren realisiert werden.
Der Hauptsitz der UFD im Kanton Tessin wurde im April 2024 ebenfalls mit einer Solaranlage mit 1‘210 Fotovoltaik-Elementen fertig ausgerüstet, die mit einem Jahresertrag für 2024 von 43 MWh und rund 7% des Eigenbedarfs an Strom abdeckte.
Schliesslich hat Lifestage Solutions im Jahr 2024 ein neues Betriebsgebäude bezogen, das nach Minergie-Eco-Standard zertifiziert ist. Dabei wird der Bedarf an Wärme- und Warmwasser ausschliesslich durch die Nutzung von naturbelassenen Holzabfällen der Produktion des Vermieters gedeckt. Der Kältebedarf wird mit überschüssigem Solarstrom gedeckt, der durch die, auf dem Dach installierte, Fotovoltaikanlage erzeugt wird. So erfolgt die Stromversorgung zu 85% durch die hauseigene Fotovoltaikanlage in Kombination mit einer Speicherbatterie. Die verbleibenden 15% werden aus erneuerbarer Wasserkraft erzeugt.
Die eigenen Betriebs- und Verwaltungsstandorte der Galenica Gruppe beziehen Elektrizität aus Wasserkraft und Fotovoltaik. Die Standorte im Bereich Pharmacies (Apotheken) sind praktisch alle gemietet, weshalb der Elektrizitätsmix schwieriger zu beeinflussen ist. Galenica hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, auch bei den gemieteten Räumlichkeiten, soweit möglich, Strom aus regenerativen Quellen zu beziehen. Seit 2023 wird der Stromverbrauch der Apotheken zentral auf der Plattform Swenex erfasst, die für die Planung weiterer Effizienzmassnahmen dient.
Förderung erneuerbarer Energien in der Distribution
Galenica hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz erneuerbarer Energien in der Distributionslogistik zu fördern und hat dies in ihrer Distributionsstrategie verankert. Seit 2021 setzt Galexis erfolgreich das erste Fahrzeug mit Biogas ein, Anfang 2022 folgte ein weiteres.
Bereits seit Anfang 2023 beliefert Galexis im Grossraum Zürich die ersten Kundinnen und Kunden mit zwei elektrisch betriebenen GDP-Lieferfahrzeugen. Seit Ende 2023 ist am Standort Lausanne-Ecublens ein weiteres Elektrofahrzeug im Einsatz. GDP-konforme e-Lieferfahrzeuge sind in der Schweiz noch wenig verbreitet. Die geringe Reichweite und die langen Ladezyklen führen verglichen mit der Nutzungsdauer nur zu einer Effizienz von etwa 50%. Die höheren Beschaffungskosten (Faktor 2) hemmen den unternehmensweiten Roll-out einer e-GDP-Flotte auch aus wirtschaftlicher Sicht.
Das Potenzial der Wasserstofftechnologie wird beobachtet. Ein flächendeckender Einsatz dieser Technologie in der GDP-Distribution ist aufgrund der aktuellen Versorgungslage in der Schweiz noch nicht realistisch.
Um den Treibstoffkonsum zu senken, setzen die Unternehmen der Bereiche Pre-Wholesale und Wholesale regelmässig Massnahmen zur Energieeffizienzsteigerung um – sowohl intern als auch mit externen Logistikpartnern. Dazu zählen der Einsatz von Nutzfahrzeugen der höchsten Abgasnorm (aktuell Euro VI) und die Initiierung gemeinsamer Pilotprojekte zum Einsatz von Lieferfahrzeugen mit alternativen Antrieben. Seit 2020 wird bei Galexis, Unione und Pharmapool die eigene Flotte von Auslieferfahrzeugen auf effizientere Fahrzeuge mit höherer Nutzlast umgestellt. Externe Logistikdienstleister sind vertraglich verpflichtet, nur Fahrzeuge der Euro-VI-Norm oder höher einzusetzen.
Im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden die festen Liefertouren optimiert, um die Serviceleistung bei den Kunden und die Effizienz in der Ausführung zu steigern. So konnten allein im Jahr 2024 bei Galexis über 100’000 km eingespart werden. Zudem besuchen alle Chauffeure von Galexis, UFD, Pharmapool, Bichsel und Alloga regelmässig obligatorische Fahrertrainings, um neben Sicherheit auch einen ökologischen, treibstoffsparenden Fahrstil zu erlernen. Galenica unterstützt weiterhin Initiativen zur Nachhaltigkeit für Logistikunternehmen im Rahmen von Verbänden (z.B. GS1) sowie in Zusammenarbeit mit Behörden und weiteren öffentlichen Einrichtungen (z.B. Spitäler).
Öko-Verhaltenskodex und Mobilitätskonzept
Für alle Mitarbeitenden der Galenica Gruppe gilt ein Öko-Verhaltenskodex. Dieser enthält Richtlinien für das Energiesparen und das Schonen natürlicher Ressourcen am Arbeitsplatz und beim Transport.
Galenica fördert die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und der Elektromobilität ihrer Mitarbeitenden und hat an einigen Standorten, wie beispielsweise am Hauptsitz in Bern, spezifische Mobilitätskonzepte implementiert. Mitarbeitende, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit pendeln, erhalten einen finanziellen Beitrag zu den Fahrtkosten. Im Januar 2022 wurde im Rahmen des Umbaus ein weiteres Mobilitätskonzept in Lausanne-Ecublens eingeführt. Es stehen nur noch limitierte Parkplätze für Mitarbeitende zur Verfügung. Galexis fordert die Mitarbeitenden dazu auf, Fahrgemeinschaften zu bilden, mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit zu kommen und unterstützt die Mitarbeitenden finanziell bei der Nutzung des ÖV. 2022 hat Galenica die gruppenweite Dienstfahrzeug-Policy zugunsten der E-Mobilität angepasst. Per Ende 2024 verfügen rund 15% der persönlichen Dienstfahrzeuge über einen elektrischen oder Hybrid-Antrieb.
Scope-3-Roadmap
Im Jahr 2024 wurde im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie von Galenica erstmalig ein Scope-3-Screening der Gruppenprozesse und Warenflüsse durchgeführt. Für das Screening wurden tatsächliche Verbrauchsdaten und aktivitätsbasierte Verbräuche aus dem Jahr 2023, sowie Abschätzungen aufgrund von Standards und statistischer Daten verwendet und eine Abdeckung von über 80% der Scope 3 relevanten Emissionen erfasst. Im Jahr 2025 soll auf Basis dieser Daten eine Roadmap entwickelt und verabschiedet werden. Diese Roadmap hat das Ziel, einen Netto-Null-Absenkpfad im Einklang mit den Schweizer Klimazielen zu erstellen.
Verantwortungsvolle Land- und Wassernutzung (GRI 303-1, 304-1, 304-3)
Galenica strebt einen verantwortungsvollen Umgang mit den lebenswichtigen Ressourcen Land und Wasser an. Das Unternehmen achtet auf einen schonenden Einsatz von Wasser und verbraucht kein Grundwasser, sondern führt dieses wieder dem Grundwasserstrom zu. Alloga, Galexis und UFD verwenden das Grundwasser für den Heiz- und Kühlungskreislauf, wobei entweder Wärme entzogen oder direkt für die Kühlung verwendet wird. Zudem spielt Wasser bei Bichsel als Grundstoff in der Produktion von lebenswichtigen Infusionslösungen eine zentrale Rolle. Das Wasser wird vom lokalen Grundversorger bezogen, und es wird nur die notwendige Menge von Bichsel pharmazeutisch aufbereitet und verarbeitet. Das für Produktionszwecke benötigte Wasser wird nach der Verwendung in die Abwasserreinigungsanlage zugeführt und so dem Wasserkreislauf zurückgegeben.
Galenica hat keine Standorte in oder in der Nähe von Schutzgebieten oder Gebieten mit hohem Biodiversitätswert ausserhalb von Schutzgebieten. Mit dem Bau eines Wildbienenparks am Standort von Galexis in Niederbipp hat Galenica 2023 einen kleinen Beitrag zum Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Tiere und zur Erhaltung der Biodiversität geleistet.
Zielsetzung Treibhausgasemissionen
Ziel |
Status |
Zieljahr |
Messparameter |
|
2024 |
|
2023 |
Wir beziehen an allen Betriebsstandorten 100% Strom aus regenerativen Quellen ab 2025. |
↗ |
2025 |
% Strom aus regenerativen Quellen pro Standort |
|
100% |
|
75% |
Wir reduzieren die Intensität unserer betrieblichen Treibhausgasemissionen (Scope 1+2) um 25% bis 2025 und um 50% bis 2030. |
↗ |
2030 |
tCO 2 e/FTE |
|
1.18 tCO 2 e/FTE |
|
1.49 tCO 2 e/FTE |
Wir ersetzen 40% der fossilen Treibstoffe unserer Fahrzeugflotte (eigene und beauftragte) mit erneuerbaren Antrieben bis 2032. |
→ |
2032 |
% erneuerbare Antriebe der Fahrzeugflotte |
|
15% |
|
15% |
↗ Realistisch
→ Teilweise verzögert/kritisch
↘ Kritisch
= Erreicht
× Nicht erreicht
Galenica verfolgt ambitionierte Ziele, die Treibhausgasemissionen aus den wichtigsten Quellen im eigenen Betrieb so tief wie möglich zu halten. Galenica will im eigenen Betrieb ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Quellen arbeiten. Deshalb soll der ab 2025 bezogene Strom zu 100% aus regenerativen Quellen stammen.
Weiter sollen bis 2032, im Vergleich zu 2021, die Energie aus 40% der fossilen Treibstoffe mit erneuerbaren Quellen ersetzt werden. Diese und weitere Massnahmen sollen die direkten und indirekten (Scope 1+2) Treibhausgasemissionen bis 2025 um 25% und bis 2030 um 50% gegenüber 2021 reduzieren. Um die organisatorische Entwicklung der Gruppe bei Zielsetzung und Massnahmenplanung besser berücksichtigen zu können, wurde der Messparameter zur Verfolgung des Fortschritts bei der Zielerreichung im Berichtsjahr auf tCO2e/FTE (Intensität) umgestellt.
Beurteilung des Managementansatzes und der Massnahmen
- Kennzahlen: Betriebsökologische Kennzahlen im Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch werden mindestens jährlich erhoben, um die Erreichung der Umweltziele zu prüfen.
- Die Ziele zur Steigerung der Nachhaltigkeit von Galenica sind Bestandteil der Zusammenarbeit mit Partnern (Lieferanten, Logistikdienstleistern, Service-Providern) innerhalb der Lieferkette.
- Zielvereinbarungen mit dem BAFU/BFE: EnAW gibt Galenica jährlich Rückmeldungen und Empfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Reduktion der CO2-Intensität.
- Bei Investitionsplanungen und Vergaben von Aufträgen sind ESG-Themen Bestandteil der vertraglichen Vereinbarungen.
- CDP: Galenica füllt einmal jährlich den CDP-Fragebogen aus. CDP ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die die grösste und einzige weltweite Umweltdatenbank für Firmen und Städte führt. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Firmen dazu zu bewegen, ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die natürlichen Ressourcen offenzulegen. Diese Informationen werden im Namen von mehr als 680 institutionellen Investoren gesammelt, die zusammen über USD 130 Billionen an Vermögenswerten repräsentieren. 2024 wurde Galenica wie im Vorjahr auf dem Level of Engagement Score C eingestuft. Damit wird der Galenica Gruppe attestiert, dass sie versteht, wie Umweltfragen das Geschäftsmodell beeinflussen. Die Resultate sind auf www.cdp.net veröffentlicht.
Energie (GRI 302-1, 302-2, 302-3, 302-4)
Aspekt |
GRI-Angabe |
Einheit |
2024 |
2023 1) |
2022 |
2021 |
2020 |
Energieverbrauch (innerhalb und ausserhalb der Organisation) |
302-1 |
MWh |
70'914 |
70'639 |
57'148 |
63'437 |
57'836 |
Energieverbrauch innerhalb der Organisation ▶ |
302-1 |
MWh |
53'845 |
57'112 |
44'185 |
47'074 |
41'987 |
- nicht erneuerbare Quellen (Heizöl, Erdgas, Diesel, Benzin) |
302-1 |
MWh |
28'630 |
37'718 |
23'727 |
26'877 |
21'699 |
- erneuerbare Quellen (Wasserkraft, Solarenergie, Fernwärme) |
302-1 |
MWh |
25'215 |
19'394 |
20'458 |
20'197 |
25'022 |
Stromverbrauch innerhalb der Organisation |
302-1 |
MWh |
23'938 |
23'543 |
24'584 |
24'587 |
24'605 |
Wärmeverbrauch innerhalb der Organisation |
302-1 |
MWh |
14'949 |
18'732 |
6'882 |
6'227 |
7'014 |
Energieverbrauch ausserhalb der Organisation |
302-2 |
MWh |
|
|
|
|
|
- nachgelagerter Transport und Verteilung |
302-2 |
MWh |
17'068 |
13'528 |
12'964 |
16'363 |
15'848 |
Energieintensität |
302-3 |
MWh/FTE |
11.59 |
11.96 |
10.77 |
11.43 |
10.12 |
▶ 2024 Daten extern geprüft (limited assurance)
1) Werte angepasst
Energieintensität 2020–2024
(MWh/FTE)
Im Berichtsjahr hat Galenica die Auswertung der Energieverbräuche angepasst (inklusive nachträgliche Anpassung der bereits veröffentlichten Werte für das Jahr 2023). Um eine Doppelzählung im Zusammenhang mit dem Kauf von Herkunftsnachweisen und zertifizierter Wasserkraft zu vermeiden, wird neu der ab Netz eingekaufte Strom nicht mehr teilweise als erneuerbar gezählt. Zusätzlich wird der Stromverbrauch neu exklusive Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge erfasst. Der Energieverbrauch der Wärmepumpen wird zum Wärmeverbrauch gezählt. Im Berichtsjahr hat Galenica erstmals den Stromverbrauch der im Jahr 2023 akquirierten Padma erfasst (536 MWh).
Der ausgewiesene Energieverbrauch ausserhalb der Organisation beschränkt sich auf den vorgelagerten Transport. Zur Berechnung des Energieintensitätsquotienten verwendet Galenica die Anzahl Vollzeitäquivalente (FTE) als organisationsspezifischen Parameter (Nenner). Der Quotient berücksichtigt den Energieverbrauch innerhalb und ausserhalb der Organisation.
Reduktion des Wärmebedarfs im eigenen Betrieb
2024 hat der gesamte Energieverbrauch der Galenica Gruppe – innerhalb und ausserhalb der Organisation – 70'914 MWh (Vorjahr: 70‘639 MWh) betragen. Der Gesamtenergieverbrauch pro Vollzeitäquivalent ist leicht gesunken, von 11.96 MWh/FTE auf 11.59 MWh/FTE. Vor allem der Wärmeverbrauch innerhalb der Organisation hat stark abgenommen (ca. 3'800 MWh). Dies ist insbesondere auf bauliche Massnahmen (Einsatz Pelletheizung im Provisorium) am Hauptsitz in Bern (ca. 1‘400 MWh Einsparung), sowie die Umstellung auf Fernwärmenutzung bei Galexis am Standort Lausanne-Ecublens (ca. 500 MWh Einsparung) zurückzuführen. Der Wärmeverbrauch der Apotheken wurde auf Basis einer Hochrechnung eingeschätzt und ist im Berichtsjahr tiefer als im Vorjahr (minus ca. 1'400 MWh).
Im Gegensatz dazu haben die Treibstoffverbräuche bei Transportdienstleistern im Vergleich zum Vorjahr zugenommen (ca. 3'540 MWh), weshalb sich die Energiebilanz innerhalb und ausserhalb der Organisation insgesamt nur leicht verändert.
Stabiler Strom- und Treibstoffverbrauch trotz Wachstum
Elektrischer Strom ist für Galenica der wichtigste Energieträger. Elektrizität (ohne Wärmepumpe und Elektrofahrzeuge) macht knapp 46% des gesamten Energieverbrauchs innerhalb der Organisation aus. 2024 ist der Stromverbrauch von Galenica auf 23‘938 MWh (Vorjahr: 23‘543 MWh) gestiegen, was einem Anstieg von 1.7% entspricht. Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung des Verbrauchs von Padma (536 MWh) und der Schätzung des Stromverbrauchs in den Apotheken auf Basis von Vorjahreswerten, hat der Stromverbrauch von Galenica also weitgehend stagniert. Dennoch hat die Gruppe hinsichtlich Zielsetzung einen grossen Schritt gemacht. Durch den erweiterten Zukauf von Herkunftsnachweisen für Elektrizität aus Wasserkraft bezieht Galenica für alle Betriebs- und Verwaltungsstandorte 86% erneuerbaren Strom. Galenica wird die fehlenden Herkunftsnachweise für das Jahr 2024 nachkaufen und weist daher einen Anteil von 100% für Strom aus erneuerbaren Quellen aus. Weiter konnte im Berichtsjahr durch die Inbetriebnahme der Fotovoltaikanlage in Niederbipp Ende 2023 nahezu der gesamte verbleibende Strombedarf durch Solarenergie gedeckt werden (2‘242 MWh). Lediglich 0.3% des gesamten Stromverbrauchs stammten 2024 aus fossilen Quellen wie Heizöl und Diesel, in erster Linie zur Notstromerzeugung.
Der Treibstoff- und Stromverbrauch eigener Liefer- und Poolfahrzeuge blieb im Berichtsjahr (14‘958 MWh) gegenüber dem Vorjahr (14‘830 MWh) stabil. Auch wenn noch in geringem Ausmass auf den Gesamtverbrauch, konnte der Energiebedarf von Elektrofahrzeugen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden auf 122 MWh (Vorjahr: 1 MWh).
Emissionen (GRI 305-1, 305-2, 305-3, 305-4, 305-5)
Direkte und indirekte THG-Emissionen (Scope 1+2)
Aspekt |
GRI-Angabe |
Einheit |
2024 |
2023 1) |
2022 |
2021 |
2020 |
Direkte und indirekte THG-Emissionen (Scope 1+2) ▶ |
|
tCO₂e |
7'228 |
8'774 |
6'581 |
7'447 |
5'964 |
Direkte THG-Emissionen (Scope 1): Brenn- und Treibstoffe |
305-1 |
tCO₂e |
6'546 |
7'099 |
4'876 |
5'708 |
4'262 |
Indirekte THG-Emissionen (Scope 2): eingekaufter Strom und Fernwärme (markt-basierter Ansatz) |
305-2 |
tCO₂e |
682 |
1'674 |
1'705 |
1'738 |
1'702 |
Intensität der THG-Emissionen (Scope 1+2) |
305-4 |
tCO₂e/FTE |
1.18 |
1.49 |
1.17 |
1.35 |
1.08 |
▶ 2024 Daten extern geprüft (limited assurance)
1) Werte angepasst
Intensität der Treibhausgasemissionen (Scope 1+2) 2020-2024
(tCO2e/FTE)
Im Berichtsjahr hat Galenica die Auswertung der Treibhausgasemissionen angepasst (inklusive nachträgliche Anpassung der bereits veröffentlichten Werte für das Jahr 2023). Neu wird der biogene Anteil des in der Schweiz erhältlichen Dieseltreibstoffs in die Berechnungen miteinbezogen. Zusätzlich werden Kältemittelverluste neu bei den Scope-1-Emissionen miterfasst. Galenica verwendet bei der Berechnung der Scope-2-Emissionen den markt-basierten Berechnungsansatz. Für den Strombezug ab Netz wird neu ein Emissionsfaktor der International Energy Agency (IEA) verwendet. Dieser ist im Vergleich zum bisherigen Emissionsfaktor (treeze, 2017) signifikant tiefer. Werden die Emissionen mit dem standort-basierten Ansatz berechnet, der die für Galenica spezifische Stromherstellung durch Wasserkraft nicht berücksichtigt, ergeben sich Scope-2-Emissionen im Umfang von 2'638 tCO2e.
Erfolge bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen
Im Berichtsjahr konnte der Wärmeverbrauch der Galenica Gruppe gesenkt werden. Insbesondere die Reduktion des Heizölbedarfs am Hauptsitz in Bern trägt massgeblich zur Verringerung der Emissionen bei (372 tCO2e). Ausserdem reduzierten sich die indirekte Treibhausgasemissionen gemäss marktbasierter Berechnungsmethode aufgrund des zusätzlichen Einkaufs von Herkunftsnachweisen für Wasserkraft um etwa 1‘000 tCO2e.
Emissionen Scope 3 (GRI 305-3)
Aspekt |
GRI-Angabe |
Einheit |
2024 |
2023 1) |
2022 |
2021 |
2020 |
Direkte und indirekte THG-Emissionen |
305-1 305-2 |
tCO₂e |
11'485 |
12'148 |
10'052 |
11'828 |
10'207 |
Direkte und indirekte THG-Emissionen (Scope 1+2) ▶ |
305-1 |
tCO₂e |
7'228 |
8'774 |
6'581 |
7'447 |
5'964 |
Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3): vorgelagerter Transport und Verteilung |
305-3 |
tCO₂e |
4'257 |
3'375 |
3'471 |
4'381 |
4'244 |
Intensität der THG-Emissionen |
305-4 |
tCO₂e/FTE |
1.88 |
2.06 |
1.98 |
2.13 |
1.76 |
▶ 2024 Daten extern geprüft (limited assurance)
1) Werte angepasst
In der Auswertung der Emissionen im Scope 3 enthalten sind die CO₂e-Emissionen, die durch die Vertragsfahrer von Galexis, Alloga und Pharmapool verursacht werden. Davon entfallen 87% auf Transportdienstleistungen, die für Galexis erbracht werden.
Wasser und Abwasser (GRI 303-3)
Aspekt |
GRI-Angabe |
Einheit |
2024 |
2023 |
Wasserentnahme |
303-3 |
m³ |
1'419'862 |
1'149'293 |
- Kommunale Wasserversorgung |
303-3 |
m³ |
160'627 |
78'285 |
- Grundwasser |
303-3 |
m³ |
1'259'235 |
1'071'008 |
Enthalten sind erstmals die Daten zur Wassernutzung der im Jahr 2023 akquirierten Padma.
Die Wasserentnahme der Galenica Gruppe belief sich 2024 auf 1‘419‘862 m3 (Vorjahr: 1‘149‘293 m3), wobei 88% aus dem Grundwasser und 12% von der kommunalen Wasserversorgung stammen. Die Zunahme aus kommunaler Wasserversorgung lässt sich hauptsächlich durch die erstmalige Datenerfassung von Padma erklären (Entnahme von rund 89‘000 m3). Der starke Anstieg des Grundwasserbedarfs gegenüber dem Vorjahr begründet sich damit, dass je nach Wettersituation mehr oder weniger Wasser zur Kühlung beziehungsweise Heizung der Gebäude entnommen wird.