Abfall und Verpackungen
Galenica ist bestrebt, die natürlichen Ressourcen schonend und effizient zu nutzen und unter anderem Abfälle zu reduzieren und sicher zu entsorgen. Neben der fachgerechten Entsorgung von Abfällen ist es das Ziel von Galenica, Abfälle wo immer möglich gar nicht erst entstehen zu lassen.

Management der wesentlichen Themen (GRI 3-3)
Für Galenica ist ein fachgerechter Umgang mit medizinischen und chemischen Abfällen sowie von Verpackungsmaterial zentral. Das Unternehmen fokussiert auf das Abfallmanagement, d.h. die Deklaration (toxisch/nicht-toxisch), Sammlung, Sortierung, Entsorgung und das Recycling von Abfall. Die Auswahl von Verpackungsmaterialien erfolgt im Downstream-Business unter Beachtung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, sofern dieses nicht durch reglementarische Vorgaben reglementiert ist.
Fachgerechte Entsorgung von retournierten Medikamenten
Die Apotheken sowie die Logistikunternehmen von Galenica nehmen abgelaufene oder von den Kunden nicht gebrauchte Medikamente zurück und entsorgen diese fachgerecht. In den Apotheken erfolgt dies gemäss internen Qualitätsmanagementprozessen. Die Apothekerin nimmt dabei eine erste Entsorgungstriage der retournierten Medikamente vor und sortiert die Produkte nach spezifischen Gesichtspunkten. Besonderen Fokus legt sie dabei auf kritische Inhaltsstoffe (beispielsweise Schwermetalle, Lösungsmittel, Betäubungsmittel oder hochaktive Wirkstoffe), aber auch auf die Besonderheiten der Darreichungsform (wie etwa Gasdruckbehälter). Nach dieser Vorselektion werden die Medikamente gezielt der fachgerechten Entsorgung zugeführt: sei es in einer regulären Verbrennungsanlage oder auch in einem speziell dafür ausgelegten Hochtemperaturofen. Die Entsorgung von kontrollierten Substanzen wie Betäubungsmitteln muss von den Apothekern dokumentiert und Swissmedic gemeldet werden. Auch die GDP-Leitlinien (Good Distribution Practices), an die Alloga, UFD, Pharmapool und Galexis gebunden sind, geben Anweisungen zum Umgang mit Retouren. Die eigentliche Entsorgung von abgelaufenen und nicht gebrauchten Medikamenten erfolgt, je nach kantonalen Richtlinien, zentral organisiert durch externe Dienstleister. Eine Ausnahme besteht bei Medifilm, die als einziges Unternehmen von Galenica eine Zulassung zur Sondermüllentsorgung hat.
Aus Sicherheitsgründen werden von Konsumentinnen und Konsumenten zurückgebrachte Medikamente ausnahmslos entsorgt – selbst wenn das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist und/oder sie noch vollständig verpackt sind. Die kontrollierte Entsorgung verhindert, dass Menschen oder Tiere mit allenfalls gefährlichen pharmazeutischen Abfällen in Berührung kommen, zum Beispiel durch aufgerissene Kehrichtsäcke am Strassenrand oder durch Verunreinigungen.
Die Apotheken leisten damit einen wertvollen Beitrag zur umweltgerechten und kontrollierten Entsorgung von Sonderabfällen. Zudem stellen alle unsere Apotheken ausschliesslich biologisch abbaubare Plastiksäcke für ihre Kunden bereit. Der Bereich Wholesale & Logistics strebt laufend zusätzliche Möglichkeiten an, um Abfälle zu reduzieren. Eine der wichtigsten Massnahmen ist dabei der Einsatz von Umlaufverpackungen bei der Warenlieferung; so erfolgen bereits heute 94% der Lieferungen in wiederverwendbaren Rüstbehältern im Umlaufverfahren. Die restlichen 6% werden in rezyklierbaren Kartonverpackungen geliefert.
Verpackungsoptimierung
Bei Galexis tragen verschiedene Initiativen zur Verpackungsoptimierung bei. So ist es gelungen, per Ende 2024 den Füllgrad der Liefergebinde um 12% zu erhöhen. Damit werden weniger Gebinde versandt und die Transportmasse reduziert. Im Rahmen der Priorität «Efficiency» wurde bei einem Pilotversuch auf das Mitsenden eines gedruckten Lieferscheins verzichtet und den Kunden eine digital zugängliche Version zur Verfügung gestellt. Dieser Pilot stiess auf hohe Akzeptanz und wird im Jahr 2025 weiterverfolgt. Durch die geplante Einführung des neuen Betriebssystems SAP im Verteilzentrum Lausanne-Ecublens werden ab März 2025 keine Begleitpapiere (sog. «Rüstscheine») mehr ausgegeben. Somit entfallen entsprechende Papiermengen, die bis anhin jedem Gebinde beigefügt wurden. Weiter wurde der im Jahr 2023 mit einem Schlüssellieferanten initiierte Prozess, Umlaufverpackungen anstelle von Kartonverpackungen einzusetzen, im 2024 auch bei Galexis Lausanne-Ecublens erfolgreich ausgerollt.
Beim Versand der Ware aus den Online-Shops an die Kundinnen und Kunden wird, wo möglich, recyklierbares Verpackungsmaterial verwendet. Und innerhalb der Gruppe, wie zum Beispiel zwischen Galexis und Apotheken, wird zudem kontinuierlich an Prozessverbesserungen gearbeitet, um Produktretouren zu reduzieren. Im Berichtsjahr wurde damit bereits über 18% Retouren eingespart. Damit reduziert sich das Transportvolumen sowie Aufwand und Abfallmenge an hochveredelten Produkten, die beim Verarbeiten der retournierten Waren entstehen.
Öko-Verhaltenskodex
Der Öko-Verhaltenskodex enthält Richtlinien zur Abfalltrennung für alle Mitarbeitenden, die einen Büroarbeitsplatz haben. Zudem erhalten neue Mitarbeitende bei Stellenantritt ein Merkblatt zur Abfallbewirtschaftung und zum Recycling.
Zielsetzung Abfall und Verpackungen
Das bisherige Ziel im Bereich Umwelt «Wir reduzieren unsere Siedlungsabfälle um 50% bis 2025» wurde 2024 gestrichen. Der Entscheid wurde aufgrund der tiefen Relevanz der Siedlungsabfälle in der Gesamtbilanz der anfallenden Abfälle der Galenica getroffen. Durch die hohe Fragmentierung über die verschiedenen Verkaufsstandorte mit ihren lokalen Abfallregimen auf Gemeindeebene erschien ein zentraler Managementansatz wenig erfolgversprechend im Hinblick auf die erste Zielsetzung.
Beurteilung des Managementansatzes und der Massnahmen
- Kennzahlen: Betriebsökologische Kennzahlen im Zusammenhang mit Abfällen werden mindestens jährlich erhoben.
- Qualitätsmanagement: Die Einhaltung der Qualitätsmanagementprozesse wird laufend geprüft.
Angefallener und zur Entsorgung weitergeleiteter Abfall (GRI 306-3, 306-5)
Aspekt |
GRI-Angabe |
Einheit |
2024 |
2023 |
2022 |
2021 |
2020 |
Gesamtgewicht des anfallenden Abfalls |
306-3 |
t |
3'579 |
3'653 |
3'228 |
3'163 |
2'703 |
nach Art: |
306-3 |
|
|
|
|
|
|
- nicht gefährlicher Abfall |
306-3 |
t |
3'131 |
3'153 |
2'842 |
2'642 |
2'368 |
- gefährlicher Abfall |
306-3 |
t |
448 |
500 |
386 |
521 |
335 |
nach Entsorgungsmethode: |
306-5 |
|
|
|
|
|
|
- Verbrennung |
306-5 |
t |
1'617 |
1'664 |
1'494 |
1'274 |
986 |
- Sondermüllverbrennung |
306-5 |
t |
448 |
500 |
386 |
521 |
335 |
- Recycling |
306-5 |
t |
1'513 |
1'489 |
1'348 |
1'368 |
1'382 |
Abfallintensität |
306-3 |
t/FTE |
0.58 |
0.62 |
0.59 |
0.57 |
0.49 |
Abfallintensität 2020–2024
Mit dem Einbezug der Daten von Padma sind ab 2024 alle Unternehmen der Galenica Gruppe enthalten.
Fast die Hälfte der Abfälle wird recycelt
2024 hat das Gesamtgewicht des Abfalls bei der Galenica Gruppe 3'579 Tonnen betragen, was einer Abnahme von 2.0% entspricht. Das Abfallgewicht pro Vollzeitäquivalent ist im Vergleich zum Vorjahr von 0.62 t/FTE auf 0.58 t/FTE gesunken. Bei 87% des Gesamtabfalls handelt es sich um ungefährlichen Abfall (vor allem Betriebskehricht, Karton, Papier und Kunststoffe), während 13% als Sonderabfall (vor allem Medikamente) klassifiziert wurden. 42% der Abfälle wurden recycelt, 45% in Kehrichtverbrennungsanlagen und 13% in einer spezialisierten Anlage für Sonderabfälle vernichtet.