Abfall und Verpackungen
Die Geschäftstätigkeiten der Galenica Gruppe haben verschiedene Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Galenica ist bestrebt, die natürlichen Ressourcen schonend und effizient zu nutzen, negative Umweltauswirkungen zu reduzieren und Abfälle sicher zu entsorgen.
Management des wesentlichen Themas (GRI 3-3)
Für Galenica ist ein fachgerechter Umgang mit medizinischen und chemischen Abfällen sowie von Verpackungsmaterial zentral. Das Unternehmen fokussiert auf das Abfallmanagement, d.h. die Deklaration (toxisch/nicht-toxisch), Sammlung, Sortierung, Entsorgung und das Recycling von Abfall, die Auswahl von Materialien für die Verpackung sowie die Beachtung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Diese Massnahmen sind zentral für den Schutz der Umwelt, Tiere und der Menschen.
Galenica ist bestrebt, Abfälle zu reduzieren und wo möglich zu verhindern. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 50% der Siedlungsabfälle (vor allem Verpackungsmaterialien) zu reduzieren. Neben den klassischen Siedlungsabfällen fallen auch medizinische und chemische Abfälle an. Abgelaufene oder überschüssige Medikamente gelten in der Schweiz als Sonderabfälle und dürfen nicht mit dem herkömmlichen Betriebsmüll entsorgt werden. Abfall kann auf unterschiedliche Art entsorgt werden, abhängig von der Art des Abfalls. Bei der Abfallverbrennung entstehen schädliche Treibhausgasemissionen, jedoch wird in der Schweiz ein Teil der entstandenen Wärme auch als Fernwärme oder für die Stromproduktion genutzt. Sonderabfälle sind sowohl mit Kosten bei der Entsorgung als auch mit Umwelt- und Gesundheitsrisiken verbunden. Die Wiederverwertung von Abfallprodukten und Rohstoffen hat positive Auswirkungen auf die Umwelt, wie die Vermeidung von Treibhausgasemissionen, sowie der Schonung der knappen natürlichen Ressourcen. Fast die Hälfte der Abfälle werden bei Galenica recycelt.
Fachgerechte Entsorgung von retournierten Medikamenten
Die Apotheken sowie die Logistikunternehmen von Galenica nehmen abgelaufene oder von den Kunden nicht gebrauchte Medikamente zurück und entsorgen sie fachgerecht. In den Apotheken erfolgt dies gemäss internen Qualitätsmanagementprozessen. Die Apothekerin nimmt dabei eine erste Entsorgungstriage der retournierten Medikamente vor und sortiert die Produkte nach spezifischen Gesichtspunkten. Besonderen Fokus legt sie dabei auf kritische Inhaltsstoffe (beispielsweise Schwermetalle, Lösungsmittel, Betäubungsmittel oder hochaktive Wirkstoffe), aber auch auf die Besonderheiten der Darreichungsform (wie etwa Gasdruckbehälter). Nach dieser Vorselektion werden die Medikamente gezielt der fachgerechten Entsorgung zugeführt: sei es in einer regulären Verbrennungsanlage oder auch in einem speziell dafür ausgelegten Hochtemperaturofen. Die Entsorgung von kontrollierten Substanzen wie Betäubungsmitteln muss von den Apothekern dokumentiert und Swissmedic gemeldet werden. Auch die GDP-Leitlinien (Good Distribution Practices), an die Alloga, Unione, Pharmapool und Galexis gebunden sind, geben Anweisungen zum Umgang mit Retouren. Die eigentliche Entsorgung von abgelaufenen und nicht gebrauchten Medikamenten erfolgt durch Dritte, mit Ausnahme von Medifilm, die als einzige Firma der Galenica Gruppe eine Zulassung zur Sondermüllentsorgung hat.
Aus Sicherheitsgründen werden vom Konsumenten zurückgebrachte Medikamente ausnahmslos entsorgt – selbst wenn das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist und/oder sie noch vollständig verpackt sind. Die kontrollierte Entsorgung verhindert, dass Menschen oder Tiere mit allenfalls gefährlichen pharmazeutischen Abfällen in Berührung kommen, zum Beispiel durch aufgerissene Kehrichtsäcke am Strassenrand oder durch Verunreinigungen. Die Apotheken leisten damit einen wertvollen Beitrag zur umweltgerechten und kontrollierten Entsorgung von Sonderabfällen. Zudem stellen alle Apotheken der Galenica Gruppe ausschliesslich biologisch abbaubare Plastiksäcke für ihre Kunden bereit. Die Service Unit Wholesale & Logistics prüft laufend zusätzliche Möglichkeiten, um Abfälle zu reduzieren. Eine effektive Massnahme ist der Einsatz von Umlaufverpackungen; so erfolgen bereits heute 94% der Lieferungen in wiederverwendbaren Rüstbehältern im Umlaufverfahren. Die restlichen 6% werden in rezyklierbaren Kartonverpackungen geliefert.
Verpackungsoptimierung
Neben der fachgerechten Entsorgung von Abfällen ist es das Ziel von Galenica, Abfälle wo immer möglich gar nicht erst entstehen zu lassen. Galexis ist beispielsweise bestrebt, den Füllgrad der Rüstkisten zu erhöhen, damit weniger Kisten versendet werden und bietet optional Sammellieferungen bei nicht dringenden Bestellungen. Neben den bestehenden Initiativen hat das Unternehmen im Rahmen der Efficiency Initiative geplant, auf die Sendung eines gedruckten Lieferscheins zu verzichten und den Kunden einzig eine digital zugängliche Version zur Verfügung zu stellen. Ebenso konnte im Jahr 2023 bei Galexis mit dem ersten Schlüssellieferanten die Umstellung von Kartonverpackungen auf Umlaufverpackungen realisiert werden. 2024 werden weitere relevante Lieferanten umgestellt, um so die Menge an Kartonverpackungen zu reduzieren.
Öko-Verhaltenskodex
Der Öko-Verhaltenskodex enthält Richtlinien zur Abfalltrennung für alle Mitarbeitenden, die einen Büroarbeitsplatz haben. Zudem erhalten neue Mitarbeitende bei Stellenantritt ein Merkblatt zur Abfallbewirtschaftung und zum Recycling.
Zielsetzung Abfall und Verpackungen
Ziel |
Status |
Zieljahr |
Messparameter |
|
2023 |
|
2022 |
Wir reduzieren unsere Siedlungsabfälle um 50% bis 2025. |
↘ |
2025 |
Siedlungsabfälle (t) |
|
1'664 t |
|
1'494 t |
↗ Realistisch
→ Teilweise verzögert/kritisch
↘ Kritisch
= Erreicht
× Nicht erreicht
Beurteilung des Managementansatzes und der Massnahmen
- Kennzahlen: Betriebsökologische Kennzahlen im Zusammenhang mit Abfällen werden mindestens jährlich erhoben, um die Erreichung der Umweltziele zu prüfen.
- Qualitätsmanagement: Die Einhaltung der Qualitätsmanagementprozesse wird laufend geprüft.
Angefallener und zur Entsorgung weitergeleiteter Abfall (GRI 306-3, 306-5)
Aspekt |
GRI-Angabe |
Einheit |
2023 |
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
Gesamtgewicht des anfallenden Abfalls |
306-3 |
t |
3'653 |
3'228 |
3'163 |
2'703 |
2'400 |
nach Art: |
306-3 |
|
|
|
|
|
|
- nicht gefährlicher Abfall |
306-3 |
t |
3'153 |
2'842 |
2'642 |
2'368 |
2'111 |
- gefährlicher Abfall |
306-3 |
t |
500 |
386 |
521 |
335 |
289 |
nach Entsorgungsmethode: |
306-5 |
|
|
|
|
|
|
- Verbrennung |
306-5 |
t |
1'664 |
1'494 |
1'274 |
986 |
943 |
- Sondermüllverbrennung |
306-5 |
t |
500 |
386 |
521 |
335 |
289 |
- Recycling |
306-5 |
t |
1'489 |
1'348 |
1'368 |
1'382 |
1'168 |
Abfallintensität 2019–2023
Seit 2022 sind die Daten von Lifestage Solutions, Spagyros und dem Hauptsitz von Galenica in der Berechnung enthalten. Mit dem Einbezug der Daten von Verfora sind ab 2023 alle Unternehmen der Galenica Gruppe enthalten.
Fast die Hälfte der Abfälle wird recycelt
2023 hat das Gesamtgewicht des Abfalls bei der Galenica Gruppe 3'653 Tonnen betragen, was einer Zunahme von 13% entspricht. Das Abfallgewicht pro Vollzeitäquivalent hat sich im Vergleich zu 2022 um 5% erhöht. Bei 86% des Gesamtabfalls handelt es sich um ungefährlichen Abfall (vor allem Betriebskehricht, Karton, Papier und Kunststoffe), während 14% als Sonderabfall (vor allem Medikamente) klassifiziert wurden. 41% der Abfälle wurden recycelt, 45% verbrannt und 14% in einer spezialisierten Anlage für Sonderabfälle vernichtet.